Auszug aus der Ausschreibung
„Das heutige Nahbereichszentrum „Paul-Ottmann-Zentrum“ wurde in den Jahren von 1967 bis 1969 errichtet und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Es weist vermehrt Mängel in der Gebäudesubstanz und hinsichtlich eines zeitgemäßen Nahbereichszentrums in der Konzeption auf. Die Zugänglichkeit ist auf Straßenniveau nicht ebenerdig und nicht barrierefrei und wird von Kunden bemängelt. Außerdem bestehen auf der Freifläche funktionale und gestalterische Mängel. Die Gebäude sind wärme- und schalltechnisch mangelhaft und teilweise nicht gedämmt. Die Läden werden aufgrund des von der Straße deutlich tiefgesetzten und verwinkelten Gebäudeensembles schlecht wahrgenommen. Ungeordnete und zu wenig Parkmöglichkeiten werden von Mietern, Kunden und Nachbarn beanstandet. Somit besteht die Gefahr von Mietabgängen, insbesondere der Einzelhändler und Ärzte.“
Für die im Umgriff befindlichen Siedlungsflächen wurde ein „Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept“ erstellt (Januar 2014, siehe Anlage); dies ist auch Grundlage der Wettbewerbsaufgabenstellung. Das Gebiet ist zudem als Sanierungsgebiet vom Stadtrat beschlossen. Die Eigentümer der Grundstücksflächen, zu denen auch die Stadtsparkasse München gehört, wollen in zeitlich versetzten Bauabschnitten die Nahversorgung aufrecht erhalten und ausbauen. Das Nahbereichszentrum ist im Kontext mit der angrenzenden Radolfszeller Straße zu konzipieren, es soll sich als solches im Straßenraum möglichst durch einen vorgelagerten, öffentlichen Platz darstellen. Hierzu sind architektonisch ansprechende Gebäude und eine attraktive Platzgestaltung mit freiraumplanerischen Konzepten für die gesamten Freiflächen vorzusehen. Die Freiflächen haben ein Potential zur Aufwertung der Ost-West-Verbindung (siehe ISEK), wobei das Ziel ist, die 4 Aubinger Nahversorgungsstandorte zu vernetzen.
Unter anderem sollen Ersatzflächen für Gewerbe- und Ladenmieter, Stadtbibliothek und Ärzte entstehen. Neben den Gewerbeflächen sollen Wohnflächen geschaffen werden. Mit Tiefgaragen unter den Gebäuden sollen ausreichend Parkmöglichkeiten geschaffen werden. Die Vorplätze zu den Einkaufsflächen sollen mit Grün- u. Freiflächen freundlich und öffnend konzipiert werden, so dass ein großzügiger öffentlicher Quartiersplatz entsteht. Teilflächen der Dächer sollen als Dachterrassen zu den Mietflächen als anrechenbare Freiflächenversorgung mit einer ansprechenden Begrünung ausgeführt bzw. geplant werden. Die Neubebauung des Paul-Ottmann-Zentrums soll gegenüber dem Straßenlärm der Mainaustraße und der Radolfzeller Straße immissionstechnische Verbesserungen erzielen.
Ziel bei der Planung der Freifläche auf der dem Realisierungsteil gegenüberliegenden Freifläche ist, ein den Straßenraum aufwertendes Pendant zum Realisierungsteil als Idee vorzuschlagen. Die Fläche ist nicht im Eigentum des Auslobers, es dürfen darauf keine Programmflächen der Gebäude oder Freianlagen untergebracht werden.
Folgende Flächen sind Wunsch des Auslobers und als Realisierungsteil zu planen:
Bauabschnitt 1
– Ladenflächen als Ersatz min. 550 m²
– Mietflächen Gesundheit als Ersatz min. 950 m²
Bauabschnitt 2 oder 3 oder wenn möglich im Bauabschnitt 1
– Supermarkt mit Laderampeneinhausung ca. 3.000 m²
– Ladenzentrum und Discounter ca. 2.500 m²
– Mietflächen Gewerbe ca. 1.400 m²
– Gemeinbedarfseinrichungen (Kita/Stadtteilbibliothek) mind. 1.100 m²
– geförderter Wohnungsbau München Modell Miete ca. 1.000 m²
Gesamtfläche ca. 10.500 m²
Projekt: Realisierungswettbewerb
Auftraggeber: SBI GmbH und Müller Beteiligung-Aubing GmbH & Co.KG
Aufgabenstellung: Entwicklung eines Hybridgebäudes mit zahlreichen Funktionen
Zusammenarbeit: Ott Architekten Partnerschaft, Uli Möhrle Landschaftsarchitekten, Tobias Schmid EZWO IB
Fertigstellung: 2015