Leitidee
Die Leitidee des Entwurfs setzt ihren Schwerpunkt auf die drei Themen „Maßstäblichkeit, Clusterbildung und Individualität“. Das Verhältnis zwischen bestehender und neuer Bebauung soll möglichst ausgewogen sein. Eine Clusterbildung durch zwei Grundmodule erzeugt eine hohe Wirtschaftlichkeit, Individualität durch unterschiedliche Fassaden und Positionierung der Gebäude.
Baukörper
Um auf die Kleinstruktur der an das Wettbewerbsgebiet angrenzenden Gartenstadt anzuknüpfen, sind entlang der Detlevstraße mehrere Punktbebauungen geplant. Hierdurch soll ein flüssiger Übergang von umliegender Umgebung in die neue Planung gewährleistet sein. Zur westlichen Seite des Wettbewerbsgebietes, an der das Gebiet durch den angrenzenden Zugverkehr starker Lärmbelastung ausgesetzt ist, wird das neue Quartier durch eine Linienbebauung vor der starken Lärmbelastung geschützt. Durch die Leitideen „Maßstäblichkeit, Clusterbildung und Individualität“ entsteht somit ein städtebauliches Konzept, welches gut mit der umliegenden Bebauung harmoniert, aber auch als ein in sich neues Quartier verstanden werden kann.
Module/Wirtschaftlichkeit
Aufgrund der Lage des Wettbewerbgebiets entstehen zwei unterschiedliche Module. Zum einen die Punktbebauung entlang der Detlevstraße, welche dank ihrer optimalen Lage im verkehrsberuhigten Bereich von allen Seiten belichtet und durchlüftet werden kann. Die Punktbebauung trägt weiterführend auch dazu bei, sich nicht von der Umgebungsbebauung abzugrenzen und vielmehr einen fließenden Übergang zu gewährleisten. Die Wohnungen in diesem Modul sind süd-östlich ausgerichtet.
Schallschutz
Die westlich im Wettbewerbsgebiet gelegene Linienbebauung gewährleistet den Schallschutz für das Gebiet, dient als Sichtschutz vor den angrenzenden Gleisen und fasst den begrünten Raum zwischen den Neubauten gut ein.
Erschließung
Um den Verkehr des neuen Quartiers nicht komplett auf die Detlevstraße zu legen, wird eine Einbahnstraße entlang der westlichen Wettbewerbsgrenze geplant. Vorteil hierbei ist der Lärmschutz, welcher – wie auch der Schienenlärm – durch die Randbebauung abgeschirmt wird. Für die Bewohner werden zwei Parkgaragen geplant, welche sich in der Maßstäblichkeit der Wohnbebauung anpassen. Dadurch wird das oberirdische Parken eingeschränkt und eine Versiegelung der Flächen verringert.
Energieversorgung
Um die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit des Gebiets zusätzlich zu stärken, können die Bebauungen alle zentral über ein Blockheizkraftwerk beheizt werden. Letzteres liegt etwas abgelegen, im nördlichen Teil des Grundstücks.
Höhenentwicklung/ Körnung
Die Struktur des Bebauungsgebietes ist mit einer unterschiedlichen Körnung der Gebäude aufgebaut. Die Gebäude werden wie ein Filter verwendet. Die äußeren Gebäude zur Zugstrecke hin sind sehr dicht bebaut, dadurch sollen sie den unangenehmen Lärm der vorbeifahrenden Züge abhalten. Die Gebäude der angrenzenden, bestehenden Bebauung weisen dagegen eine feine Körnung auf. Die Gebäude der Punktbebauung, zwischen der Linienbebauung und der Umgebungsbebauung gelegen, bilden ein Zwischenelement. Durch diese Zonierung wird die Bebauung immer weiter aufgelockert und immer feiner.
Freianlagen
Als Herzstück des neuen Quartiers erstreckt sich über das Grundstück ein durch die Bebauung gefasster, zusammenhängender Grünzug von Süd nach Nord . Großzügige Rasen- und Wiesenflächen, bestehende und neu gepflanzte Parkbäume sowie leichte Geländemodellierungen prägen den Freiraum des Quartiers.
Projekt: Ideen-/Realisierungswettbewerb
Auftraggeber: HOWOGE Berlin
Aufgabenstellung: Wohnen an der Detlevstraße
Zusammenarbeit mit:
- architekturbüro petri
- MNE Landschaftsarchitekten
- Visualisierung: Amina Staiger und Michael Hofinger GbR 3D Artists
Fertigstellung: 2019