Neugestaltung der Annenstraße

★ Axonometrie des Straßenquerschnitts

 

Neugestaltung der Annenstraße

★ Wettbewerbsplan 1 von 2

 

Neugestaltung der Annenstraße

★ Wettbwerbsplan 2 von 2

 

Neugestaltung der Annenstraße

★ Visualisierung des Außenbereichs

 

Neugestaltung der Annenstraße

★ 4. Rang
★ Offener Wettbewerb
★ Graz, Österreich

Neugestaltung der Annenstraße

Beurteilung durch das Preisgericht
Eine Folge von geometrisch geschnittenen Baumsteilungen fasst die Länge der Annenstraße zu einem durchgehenden Thema zusammen (wobei die Angemessenheit der Baumkronen kontrovers diskutiert wurde). An ihren Endpunkten im Westen und Osten, also im Bereich Bahnhof/Metahofplatz sowie Vorbeckplatz wird sie von offenkronigen Bäumen abgelöst. Insofern antwortet die betonte Grüngestaltung auf das Thema der straßenräumlichen Enge durch eine urban-gezügelte Form. Die Stadtmöblierung sowie die Bodengestaltung führen kongruent den angegebenen Duktus fort und bilden, z.B. am Esperantoplatz, sogar eine idente Übereinstimmung von Blätterdach und Platzgestaltung. An den 3 primären Platzsituationen werden plangrafisch Karees besonderen Materials bezeichnet, die zwar in der Darstellung über die Häuser hinweg zu wahren Gevierten zu werden scheinen, in Wirklichkeit allerdings nicht stadträumlich in Erscheinung treten werden, sondern als Straßenstummel übrig bleiben. Inwieweit eine Beschneidung der Straßenansatzstücke den gewünschten Effekt der Platzakzentuierung erreichte und Willkürlichkeit vermeide, wird angezweifelt. Die Muster der Bodenbeläge erscheinen nicht zu Ende gedacht zu sein.

Insgesamt zeichnet sich der Entwurf durch Ruhe und atmosphärisch gut fundierte Urbanität aus. Die Überbauung des Mühlganges, dessen nördlicher, neuer Teil übrigens nicht dem natürlichen Verlauf entspricht, sondern neu errichtet werden müsste, ist nur teilweise überzeugend, steht doch nicht nur die Tatsache des Privateigentums des Mühlganges z urDebatte, sondern auch die Verdeckelung des atmosphärisch kostbaren Wassers, das ja an sich durch die vorgeschlagene Maßnahme sogar erlebbarer als bisher gemacht werden sollte. Eine Bewirtschaftung der Fläche provoziert zudem zumindest Komplikationen. Der innovative Charakter des Entwurfes liegt sicherlich in der Durchgängigkeit der grünen, aber städtisch interpretierten Idee und der ruhigen Einordnung der Stadtmöblierung in dieses Konzept, von den Verfassern “ modulares Band“ genannt, wobei die zusätzliche Verengung des Straßenquerschnittes durch konkrete Einbauten kritisch gesehen wird. Die straßenrechtlichen Veränderungen müssten geprüft werden.

Projekt: Städtebaulicher und Landschaftlicher Wettbewerb
Auftraggeber: Stadt Graz, Österreich
Aufgabenstellung: Neugestaltung Annenstraße in Graz, Österreich
Zusammenarbeit: Andreas Dirr, R. Baldauf Landschaftsarchitekten GmbH
Auszeichnungen: 4. Rang (Ankauf)

Fertigstellung: 2011