Rathaus in Altbach

★ Realisierungswettbewerb
★ Visualisierung

Neubau Rathaus in Altbach

Städtebau | Integration in den Stadtraum | Maßstäblichkeit
Der Baukörper des neuen Rathauses nimmt die Achsen der umliegenden Bebauung und des Straßenraumes -Esslinger Straße und Bachstraße- auf und stellt einen direkten räumlichen Zusammenhang mit dem denkmalgeschützten Bürgermeisteramt her. Dadurch entsteht ein Ensemble der öffentlichen Einrichtungen, die miteinander korrespondieren. Die Maßstäblichkeit und Höhenentwicklung der neuen Gebäudekörper fügt sich harmonisch in die bestehende Baustruktur ein. Mit der Positionierung des neuen Rathauses an die Esslinger Straße und dem lärmgeschützten Rathausplatz wird eine markante Eingangssituation für die Ortsmitte initiiert, die über die Bachstraße weitergeführt wird. Mit der Bündelung öffentlicher Einrichtungen und weiteren Nutzungen im Wohn-und Geschäftshaus wird ein attraktiver und lebendiger Rathausplatz geschaffen. Eine optimale Nahversorgung mit Pflegeeinrichtungen ermöglicht dabei kurze Wege und erhöht die Wohnqualität für die Anwohner. Die Orientierung des Wohn- und Geschäftshauses entspricht der jeweiligen Nutzung.

Erschließung und funktionales Konzept
Die Rathauserschließung für den fußläufigen Besucherverkehr erfolgt über die Esslinger Straße sowie den Rathausplatz und kann als Erschließungsband bezeichnet werden. Dieses unterstützt den korrespondierenden Charakter mit dem denkmalgeschützten Bürgermeisteramt. Ein lichdurchflutetes Atrium erzeugt eine offene, willkommen heißende Atmosphäre. Über die darin befindliche durchlaufende Treppe wird die vertikale Erschließung und eine einfache Orientierbarkeit für die Besucher gewährleistet. Horizontale Stege verbinden die beiden Gebäudeseiten miteinander und ermöglichen kurze Wege. Separat dazu stehen zwei Treppenhäuser und eine Liftanlage zur Verfügung. Die jeweiligen Wartebereiche sind in der „Vertikale des Atriums“ angeordnet. Eine gute Anbindung für den Individualverkehr von der Esslinger Straße aus wird durch eine oberirdische Parkierungszone und eine Tiefgarage ermöglicht. Um die verändernden Nutzungsanforderungen zu gewährleisten, werden nicht tragende Innenwände gesetzt. Die strenge Lochfassade garantiert dabei eine hohe Flexibilität der Raumaufteilung. Das Bürgerbüro im Erdgeschoss wird als zentrale Anlaufstelle konzipiert. Der Sitzungssaal mit angrenzenden Foyer und Teeküche ist mit seiner separaten Erschließung vom übrigen Rathausbereich abtrennbar und korrespondiert mit dem Außenraum. Es wurde Wert darauf gelegt, dass die Sachgebiete jeweils auf einer Ebene liegen, um die Funktionszusammenhänge und kurze Arbeitswege zu garantieren.

Energie | Nachhaltigkeit
Der Entwurf verpflichtet sich dem „Energetischen Dreisprung“. Energieeinsparung, hohe Energieeffizienz und der Einsatz von regenerativen Energien prägen dabei die Energieversorgung des Gebäudes. Der Anschluss an ein bestehendes Fernwärmenetz trägt zu einer höheren Anschlussdichte und zu einer effizienten Energieversorgung bei. Eine kompakte Bauform und der effektive Einsatz von Heiz-und Kühlsystemen minimieren den Umfang der technischen Anlagen. Durch die Zonierung des Gebäudes und der Nutzung interner und solarer Wärmegewinne wird die Anzahl der Heiztage minimiert. In den Sommermonaten wird die überschüssige Wärme über das Atrium abgeführt. Durch die Nutzung regenerativer Energien mittels Photovoltaik auf dem Dach wird die Grundlast des Strombedarfs sicher gestellt.

Freiraumkonzept
Das neue Rathaus und die Parkierungszone an dem angrenzenden Straßenraum dienen dem Rathausplatz und dem Wohn- und Geschäftshaus als Emmissionspuffer vor Lärm und Schmutz. Dies steigert die Aufenthaltsqualität erheblich, ohne die gewünschten Sichtbeziehungen zu beeinträchtigen. Mit der Dimensionierung des Platzes werden unterschiedlichste Nutzungen möglich.

Projekt: Realisierungswettbewerb
Auftraggeber: Stadt Altbach
Aufgabenstellung: Planung eines Rathauses mit Außenanlagen
Zusammenarbeit: Tobias Schmid, Dmytro Ieremenko

Fertigstellung: 2014